Seine erste Rallye im Rahmen der Junioren Europameisterschaft (ERC Junior) wird Roman Schwedt so schnell nicht vergessen. Neben einer spektakulären Topographie hielt die 54. Auflage der Rallye Azores für den 20-Jährigen viele neue Erfahrungen und herausfordernde Wertungsprüfungen bereit, die Schwedt gemeinsam mit Co-Pilotin Lina Meter mit viel Elan meisterte – bis er mit seinem Peugeot 208 R2 aufsetzte.
Es war das erste Mal, dass Roman Schwedt mit einem frontgetriebenen Fahrzeug auf losem Untergrund unterwegs war. Und das gleich bei der Azoren Rallye. Die als selektiv bekannten Wertungsprüfungen waren keine leichte Aufgabe für den Förderkandidaten der ADAC Stiftung Sport, aber nach dem ersten Test war Schwedt guter Dinge: „Es ist einfach unglaublich hier und noch ganz anders als ich es erwartet hatte. Der erste Test war gut, aber ich habe das Gefühl, dass uns hier noch sehr viel mehr erwartet“, so Schwedt vor der Rallye.
Der Saarländer sollte Recht behalten. Harte und abwechslungsreiche WP-Kilometer warteten auf ihn und die anderen 19 R2-Piloten, die auf den Azoren ihren ersten Schlagabtausch der Saison absolvierten. „Es ist für mich eine große Freude, hier anzutreten. Es sind die besten Nachwuchspiloten aus Europa mit ihren R2 hier am Start – und ich darf mich zu diesen zählen“, ergänzt Schwedt, der den ersten Tag auf den Azoren nur mit einem gerissenen Krümmer haderte, aber seine neuen WP-Kilometer ohne grobe Ärgernisse abspulen konnte. „Jeden Kilometer, den ich hier absolvieren kann, setzte ich auf meine Haben-Seite. Ich denke, ich lerne hier während einer Rallye mehr als in einem ganzen Jahr auf den sich doch sehr ähnelnden deutschen Rallyes“, fasst Schwedt zusammen und seine Co-Pilotin Lina Meter ergänzt begeistert: „Man kann die Charakteristik gar nicht treffend beschreiben – man muss diese Rallye einfach selbst gefahren sein, um sie zu verstehen.“
Für das Nachwuchsteam fand die Rallye nach einem spannenden ersten Tag, den das einzige deutsche Duo auf Platz acht beendete, ein jähes Ende: Schwedt setzte mit dem Peugeot 208 R2 auf und konnte sich nicht aus eigener Kraft zurück auf die Strecke bringen. „Natürlich kam es so wie es kommen musste: Trotz zuschauerüberfüllter Streckenabschnitte waren genau dort keine Zuschauer, die uns helfen konnten, sodass wir selbst ausstiegen und versuchten, das Auto zu befreien“, erklärte Schwedt. Nachdem das nicht gelang und dann doch zwei Zuschauer auftauchten, mit denen gemeinsam die beiden Deutschen den Peugeot wieder auf die Strecke brachten, war es am Ende zu spät: „Wir erreichten die Zeitkontrolle am Ende zwei Minuten außerhalb der Karenz, sodass die Azoren Rallye für uns vorbei war“, so das Fazit des ADAC Stiftung Sport Fahrers. „Ich möchte mich bei Lina für ihren Job und bei dem gesamten Team von Romo für die Unterstützung bedanken. Leider konnten wir die Rallye nicht beenden, aber wir fahren trotzdem mit so vielen neuen Erkenntnissen zurück nach Deutschland, dass ich die Rallye nur als Erfolg werten kann.“
Bereits in wenigen Wochen geht es für Schwedt weiter in der Junioren Rallye Europameisterschaft. Auf den kanarischen Inseln geht es für das saarländische Team auf Asphalt bei der Rally Islas Canarias in die zweite Runde der ERC Junior.